Anstieg der Arbeitslosigkeit in den Sommerferien

Arbeitslosigkeit steigt im saisontypischen Umfang – Weiter Nachfrage nach Personal: Unternehmen suchen Fachkräfte – Agentur rät: Jetzt Ausbildungsstelle suchen!

Ausgabejahr 2024
Datum 01.08.2024
Arbeitslosenzahl:3.117Arbeitslosenquote (Vorjahr):6,4 % (6,6 %)
Veränd./Vormonat:77 (2,5 %)Stellenzugang (Veränd./Vorjahr)150 (13,6 %)
Veränd./Vorjahr:−60 (−1,9 %)Stellenbestand (Veränd./Vorjahr)1.121 (+5,4 %)

„Im Juli gab es einen saisontypischen Anstieg der Arbeitslosigkeit“, sagt Sonja Weiß, Geschäftsstellenleiterin der Agentur für Arbeit für Brake und Nordenham. Schülerinnen und Schüler meldeten sich nach Schulabschluss zunächst arbeitslos, mit dem Ausbildungs- oder Studienstart werden sich viele von ihnen wieder abmelden. Darüber hinaus haben sich junge Frauen und Männer nach dem Ausbildungsabschluss bei uns registriert, die auf der Suche nach ihrer ersten Stelle als Fachkraft sind. In unserer Region gibt es viele Beschäftigungschancen, gerade für qualifizierte Fachleute. Insgesamt gehe ich also davon aus, dass diejenigen, die vom Betrieb nicht übernommen wurden in Kürze in ihre erste Anstellung starten können.“

Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit ist im Juli um 77 auf 3.117 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 60 Arbeitslose weniger. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juli 6,4 %; vor einem Jahr hatte sie sich auf 6,6 % belaufen. Im Rechtskreis SGB III lag die Arbeitslosigkeit bei 1.043, das sind 45 mehr als im Vormonat und 65 weniger als im Vorjahr. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote lag bei 2,2 %. Im Rechtskreis SGB II gab es 2.074 Arbeitslose, das ist ein Plus von 32 gegenüber Juni; im Vergleich zum Juli 2023 waren es 5 Arbeitslose mehr. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote betrug 4,3 %.

Arbeitsstellen

Im Juli waren 1.121 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber Juni ist das ein Rückgang von 17 oder 1 %. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 57 Stellen mehr (+5 %). Arbeitgeber meldeten im Juli 150 neue Arbeitsstellen, das waren 18 oder 14 % mehr als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 1.136 Stellen eingegangen, das ist ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 111 oder 11 %. Zudem wurden im Juli 156 Arbeitsstellen abgemeldet, 1 oder 1 % mehr als im Vorjahr. Von Januar bis Juli gab es insgesamt 988 Stellenabgänge, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 15 oder 1 %.

Zugang und Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen

 

Grafik: Entwicklung Arbeitsstellen Bestand und Zugang an gemeldeten Arbeitsstellen

 

Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2023 meldeten sich 549 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 54 weniger als im Vorjahreszeitraum (–9 %). Zugleich gab es 460 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Minus von 93 (–17 %). Ende Juli waren 166 Bewerber noch unversorgt und 184 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es weniger unversorgte Bewerber (–53 oder –24 %), die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen war ebenfalls kleiner (–34 oder –16 %). Eine Beurteilung der aktuellen Lage am Ausbildungsmarkt ist auf der Grundlage von gemeldeten Bewerbern und Ausbildungsangeboten im Vergleich zu vorhergehenden Berichtsjahren möglich; eine Hilfestellung hierzu bietet das Diagramm.

Bild: Gemeldete Bewerber/Arbeitsstellen Seit Beginn des Berichtsjahres gemeldete Bewerber für Berufsausbildungsstellen und gemeldete Berufsausbildungsstellen

„Jetzt unbedingt noch auf die Suche gehen!“ rät Sonja Weiß den jungen Menschen. „In fast allen Ausbildungsberufen gibt es noch freie Ausbildungsplatzstellen“.

Die Bundesagentur für Arbeit bietet für die Suche neben ihrer individuellen Beratung zahlreiche Online-Angebote inklusive dem Selbsterkundungstool „Check U“.

„Unsere Berufsberatung steht persönlich, per Videotelefonie oder telefonisch für Beratungsgespräche zur Verfügung“, so Sonja Weiß weiter. Eine Terminvereinbarung kann online erfolgen oder telefonisch über die Servicehotline unter 0800 4 5555 00.

Ihre offenen Ausbildungsstellen können Arbeitgeber unter der kostenlosen Rufnummer 0800 4 5555 20 beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern melden. 

Geldleistungen

In der Wesermarsch haben im Monat Juli 940 Frauen und Männer Arbeitslosengeld erhalten. Das sind 62 mehr (7,1 %) als im Vormonat und 55 weniger oder −5,5 % als im Juli 2023. Das Jobcenter Wesermarsch betreute im Juli 3.259 Bedarfsgemeinschaften. Im Vergleich zum Vormonat sind das 7 Bedarfsgemeinschaften mehr. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 42 Bedarfsgemeinschaften weniger und somit 1,3 % weniger.

Entwicklungen nach Rechtskreisen in Brake und Nordenham

Brake

Die Arbeitslosigkeit ist von Juni auf Juli um 90 auf 1.680 Personen gestiegen. Das waren 126 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juli 6,1 %; vor einem Jahr belief sie sich auf 5,7 %. Dabei meldeten sich 379 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 10 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 296 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+16). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 2.112 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 62 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 1.993 Abmeldungen von Arbeitslosen (–44).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juli um 4 Stellen auf 633 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 9 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Juli 75 neue Arbeitsstellen, 8 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 609 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 35. Die Arbeitslosigkeit ist im Rechtskreis SGB III von Juni auf Juli um 22 auf 626 Personen gestiegen. Das waren 22 Arbeitslose mehr als im Vorjahresmonat. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juli 2,3 %; vor einem Jahr belief sie sich auf 2,2 %.

Dabei meldeten sich 189 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 22 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 158 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+41). Seit Beginn des Jahres gab es 1.087 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 52 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem stehen 989 Abmeldungen von Arbeitslosen gegenüber (+75). 

Die Arbeitslosigkeit ist im Rechtskreis SGB II von Juni auf Juli um 68 auf 1.054 Personen gestiegen. Das waren 104 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juli 3,9 %; vor einem Jahr belief sie sich auf 3,5 %.

Dabei meldeten sich 190 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 32 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 138 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 25 weniger als vor einem Jahr. Seit Beginn des Jahres gab es 1.025 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 10 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem stehen 1.004 Abmeldungen von Arbeitslosen gegenüber (–119).

Nordenham

Die Arbeitslosigkeit hat sich von Juni auf Juli um 13 auf 1.437 Personen verringert. Das waren 186 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juli 6,8 %; vor einem Jahr belief sie sich auf 7,7 %. Dabei meldeten sich 271 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 7 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 276 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+9). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 1.754 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 100 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 1.909 Abmeldungen von Arbeitslosen (+210). Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juli um 13 Stellen auf 488 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 66 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Juli 75 neue Arbeitsstellen, 26 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 527 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 76.

Die Arbeitslosigkeit ist im Rechtskreis SGB III von Juni auf Juli um 23 auf 417 Personen gestiegen. Das waren 87 Arbeitslose weniger als im Vorjahresmonat. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juli 2,0 %; vor einem Jahr belief sie sich auf 2,4 %.

Dabei meldeten sich 116 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 9 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 86 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–15). Seit Beginn des Jahres gab es 729 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 10 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem stehen 779 Abmeldungen von Arbeitslosen gegenüber (+45).

Die Arbeitslosigkeit hat sich im Rechtskreis SGB II von Juni auf Juli um 36 auf 1.020 Personen verringert. Das waren 99 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juli 4,8 %; vor einem Jahr belief sie sich auf 5,3 %.

Dabei meldeten sich 155 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 2 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 190 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 24 mehr als vor einem Jahr. Seit Beginn des Jahres gab es 1.025 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 110 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem stehen 1.130 Abmeldungen von Arbeitslosen gegenüber (+165).

Sonja Weiß, Agentur für Arbeit, Geschäftsstellenleiterin Brake, Nordenham

Eike Bohlmann, Geschäftsführer Jobcenter Wesermarsch