Anstieg der Arbeitslosigkeit in den Sommerferien

Arbeitslosenquote im Juli in der Wesermarsch bei 6,6 % – Agentur für Arbeit rät: Auch jetzt noch nach Ausbildungsstellen schauen – Nachfrage nach Personal weiterhin groß: Unternehmen suchen Fachkräfte

Ausgabejahr 2023
Datum 02.08.2023
Arbeitslosenzahl:3.177Arbeitslosenquote (Vorjahr):6,6 % (6,5 %)
Veränd./Vormonat:+100 (+3,2 %)Stellenzugang (Veränd./Vorjahr):132 (−1,5 %)
Veränd./Vorjahr:+82 (+2,6 %)Stellenbestand (Veränd./Vorjahr):1.064 (+19,1 %)

„Auch im Monat Juli gab es einen saisontypischen Anstieg der Arbeitslosigkeit“, sagt Sonja Weiß, Geschäftsstellenleiterin Brake und Nordenham. „Schülerinnen und Schüler meldeten sich nach Schulabschluss arbeitslos, mit dem Ausbildungs- oder Studienstart werden sich die meisten rasch wieder abmelden. Darüber hinaus haben sich junge Frauen und Männer nach dem Ausbildungsabschluss bei uns registriert, die auf der Suche nach ihrer ersten Stelle als Fachkraft sind. In unserer Region gibt es viele Beschäftigungschancen, gerade für qualifizierte Fachkräfte.

Sonja Weiß ergänzt: „Insgesamt gehe ich also davon aus, dass diejenigen, die vom Betrieb nicht übernommen wurden, dank der starken Arbeitskräftenachfrage in Kürze in ihre erste Anstellung starten können.“

Arbeitslosigkeit

Im Juli waren 3177 Frauen und Männer in der Wesermarsch arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahr sind dies 100 Personen bzw. 3,2 % mehr.

Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juli 6,6 %; vor einem Jahr hatte sie sich auf 6,5 % belaufen.

Im Rechtskreis SGB III lag die Arbeitslosigkeit bei 1.108, das sind 102 mehr als im Vormonat und 90 mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote lag bei 2,3 %.

Im Rechtskreis SGB II gab es 2.069 Arbeitslose, das ist ein Minus von 2 gegenüber Juni; im Vergleich zum Juli 2022 waren es 8 Arbeitslose weniger. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote betrug 4,3 %.

Arbeitsstellen

Im Juli waren 1.064 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber Juni ist das ein Rückgang von 24 oder 2 %.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 171 Stellen mehr (+19 %). Arbeitgeber meldeten im Juli 132 neue Arbeitsstellen, das waren 2 oder 1 % weniger als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 1.025 Stellen eingegangen, das ist eine Abnahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 286 oder 22 %. Zudem wurden im Juli 155 Arbeitsstellen abgemeldet, 33 oder 27 % mehr als im Vorjahr.

Von Januar bis Juli gab es insgesamt 1.003 Stellenabgänge, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 121 oder 11 %.

                                              

Grafik: Arbeitsstellen Bestand und Zugang der Arbeitsstellen

Qualifizierungsberatung für Unternehmen

Weiterbildungen können gefördert werden, wenn sie im Rahmen eines bestehenden sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisses erfolgen.

Eine finanzielle Unterstützung ist für Neueingestellte, wie für langjährig Beschäftigte möglich.

Eine nachhaltige Qualifizierungsbegründung ist zwingend erforderlich.

E-Mail: Oldenburg-Wilhelmshaven.arbeitgeber@arbeitsagentur.de

Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2022 meldeten sich 603 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 61 mehr als im Vorjahreszeitraum (+11 %). Zugleich gab es 553 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Plus von 16 (+3 %).

Ende Juli waren 219 Bewerber noch unversorgt und 218 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es mehr unversorgte Bewerber (+56 oder +34 %), die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen war kleiner (–34 oder –13 %).

Die Bundesagentur für Arbeit bietet für die Suche neben ihrer individuellen Beratung zahlreiche Online-Angebote inklusive dem Selbsterkundungstool „Check U“. „Unsere Berufsberatung steht persönlich, per Videotelefonie oder telefonisch für Beratungsgespräche zur Verfügung“, so Sonja Weiß. Eine Terminvereinbarung kann online erfolgen oder telefonisch über die Servicehotline unter 0800 4 5555 00.

Ihre offenen Ausbildungsstellen können Arbeitgeber unter der kostenlosen Rufnummer 0800 4 5555 20 beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern melden.   

Bild: Gemeldete Bewerber/Arbeitsstellen Seit Beginn des Berichtsjahres gemeldete Bewerber für Berufsausbildungsstellen und gemeldete Berufsausbildungsstellen

Geldleistungen

In der Wesermarsch haben im Monat Juli 977 Frauen und Männer Arbeitslosengeld I erhalten. Das sind 22 mehr (2,3 %) als im Vormonat und 87 mehr oder 9,8 % als im Juli 2022.

Das Jobcenter Wesermarsch betreute im Juli 3296 Bedarfsgemeinschaften.

Im Vergleich zum Vormonat sind das 8 Bedarfsgemeinschaften weniger. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 106 Bedarfsgemeinschaften mehr und somit 3,3 % mehr.

Entwicklungen nach Rechtskreisen in Brake und Nordenham

Brake

Die Arbeitslosigkeit ist im Rechtskreis SGB III von Juni auf Juli um 87 auf 604 Personen gestiegen. Das waren 93 Arbeitslose mehr als im Vorjahresmonat. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juli 2,2 %; vor einem Jahr belief sie sich auf 1,9 %. Dabei meldeten sich 211 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 58 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 117 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–11). Seit Beginn des Jahres gab es 1.035 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 36 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem stehen 914 Abmeldungen von Arbeitslosen gegenüber (–33).

Die Arbeitslosigkeit hat sich im Rechtskreis SGB II von Juni auf Juli geringfügig um 1 auf 950 Personen verringert. Das waren 59 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juli 3,5 %; vor einem Jahr belief sie sich auf 3,7 %. Dabei meldeten sich 158 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 52 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 163 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 43 mehr als vor einem Jahr. Seit Beginn des Jahres gab es 1.015 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 79 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem stehen 1.123 Abmeldungen von Arbeitslosen gegenüber (+174).

Nordenham

Die Arbeitslosigkeit ist von Juni auf Juli um 14 auf 1.623 Personen gestiegen. Das waren 48 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbs-personen betrug im Juli 7,7 %; vor einem Jahr belief sie sich auf 7,5 %. Dabei meldeten sich 278 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 42 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 267 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+34). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 1.654 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 182 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 1.699 Abmeldungen von Arbeitslosen (+76).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juli um 20 Stellen auf 422 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 90 Arbeitsstellen mehr.

Arbeitgeber meldeten im Juli 49 neue Arbeitsstellen, 10 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 451 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 121.

Die Arbeitslosigkeit ist im Rechtskreis SGB III von Juni auf Juli um 15 auf 504 Personen gestiegen. Das waren 3 Arbeitslose weniger als im Vorjahresmonat. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juli 2,4 %; sie war damit genauso hoch wie im Vorjahresmonat. Dabei meldeten sich 125 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 11 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 101 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+25). Seit Beginn des Jahres gab es 739 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 86 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem stehen 734 Abmeldungen von Arbeitslosen gegenüber (+34).

Die Arbeitslosigkeit hat sich im Rechtskreis SGB II von Juni auf Juli geringfügig um 1 auf 1.119 Personen verringert. Das waren 51 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juli 5,3 %; vor einem Jahr belief sie sich auf 5,1 %. Dabei meldeten sich 153 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 53 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 166 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 9 mehr als vor einem Jahr. Seit Beginn des Jahres gab es 915 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 96 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem stehen 965 Abmeldungen von Arbeitslosen gegenüber (+42).

Sonja Weiß, Agentur für Arbeit, Geschäftsstellenleiterin Brake, Nordenham

Eike Bohlmann, Geschäftsführer Jobcenter Wesermarsch