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Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Winterbeginn

Arbeitslosigkeit steigt leicht um 2,7 Prozent in der Wesermarsch – Nachfrage nach Personal weiterhin hoch

Ausgabejahr 2022
Datum 01.12.2022

 

Arbeitslosenzahl:3.212Arbeitslosenquote (Vorjahr):6,7 % (5,6 %)
Veränd./Vormonat:+83 (+2,7 %)Stellenzugang (Veränd./Vorjahr)168 (+12,8 %)
Veränd./Vorjahr:+526 (+19,6 %)Stellenbestand (Veränd. /Vorjahr)1049 (+16,6 %)

Im November 2022 ist die Entwicklung am Arbeitsmarkt verhalten“, sagt Sonja Weiß, Geschäftsstellenleiterin Brake und Nordenham. „Die Zahl der Arbeitslosen steigt und gleichzeitig sind weiter viele Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber auf der Suche nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Etliche Unternehmen haben sich auch für Menschen geöffnet, die noch nicht die gewünschte Qualifikation haben, die aber Potenzial besitzen und bereit sind, hinzuzulernen. Wir unterstützen sie mit Förderung während der Einarbeitung, mit Beratung, Coaching und Qualifizierung.“

Arbeitslosigkeit

Im November waren 3212 Frauen und Männer in der Wesermarsch arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahr sind dies 526 Personen bzw. 19,6 % mehr.

Die Arbeitslosenquote für November 2022 beträgt 6,7 %, im Oktober lag die Arbeitslosenquote bei 6,6 % und im November 2021 lag der Wert bei 5,6 %.

Arbeitskräftenachfrage

Die wirtschaftliche Situation und somit der Arbeitsmarkt in der Wesermarsch wird vor allem durch steigende Energie-/Materialkosten/Lieferengpässe, geprägt. Stark betroffen sind dabei Großbetriebe mit hoher Energieabhängigkeit. Gespräche zum Thema KUG bzw. Inanspruchnahme KUG sind die Folgen. In der Kurzarbeit-Phase nutzen die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber die Möglichkeit, ihre Mitarbeitenden fortzubilden. Dazu fanden bereits Beratungsgespräche durch den Qualifizierungsberater der Agentur für Arbeit statt.

Im Hotel und Gaststätten-Bereich führen steigende Kosten sowie fehlendes Personal zu Einschränkungen der Öffnungszeiten bzw. auch Schließungen von Teilbereichen. Leider kam es im letzten Monat durch den bereits genannten hohen Kostenapparat zu kompletten Schließungen von Unternehmen.

In den traditionell eher konjunkturunabhängigeren Bereichen wie Gesundheitswesen/Pflege/Soziales, Handel ist die wirtschaftliche Lage stabiler. Arbeitgeber äußern aktuell keine wirtschaftlichen Probleme. Die Herausforderung besteht hier im Fachkräftemangel, was auch Unternehmen im Handwerk widerspiegeln. Der Fachkräftemangel, aber auch Mangel an passenden Helfern, führt dazu, dass vorhandene Aufträge nicht abgearbeitet werden können.

Zugang und Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen

Bild: Zugang und Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen

Arbeitsstellen

Im November waren 1.049 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber Oktober ist das ein Plus von 52 oder 5 %.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 149 Stellen mehr (+17 %). Arbeitgeber meldeten im November 168 neue Arbeitsstellen, das waren 19 oder 13 % mehr als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 2.013 Stellen eingegangen, das ist ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 109 oder 6 %.

Zudem wurden im November 109 Arbeitsstellen abgemeldet, 69 oder 39 % weniger als im Vorjahr.

Von Januar bis November gab es insgesamt 1.669 Stellenabgänge (+6).

Ausbildungsmarkt

Aktuell werden in der Wesermarsch die Ausbildungsstellen für das Jahr 2023 aufgenommen und veröffentlicht. Es gibt bereits einige Bewerber auf die früh veröffentlichten Stellen. Weitere Aktionen zur Vermittlung von Ausbildungsstellen starten mit Beginn des neuen Jahres.

Im Oktober zogen Arbeitsagentur, Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer sowie Landwirtschaftskammer eine gemeinsame Bilanz zum Ausbildungsjahr 2021/22.

Die Berichterstattung für das neue Berichtsjahr beginnt am 31. März 2022. In den Monaten November bis Februar veröffentlichen die Arbeitsagenturen keine Daten zum Ausbildungsstellenmarkt.

Arbeitsmarktdaten und Geflüchtete aus der Ukraine                      

Derzeit werden 616 Ukrainerinnen und Ukrainer (gemeldete erwerbsfähige Personen) in der Wesermarsch fast ausschließlich im Bereich SGB II betreut. Das sind 15 mehr als im letzten Monat. Der Anteil an den gemeldeten erwerbsfähigen Personen Insgesamt liegt bei 7 %, im SGB II liegt der Anteil bei 13,7 %.

Geldleistungen

In der Wesermarsch haben im Monat November 947 Frauen und Männer Arbeitslosengeld I erhalten. Das sind 66 mehr (+7,5 %) als im Vormonat und 162 mehr oder +20,6 % als im November 2021.

Das Jobcenter Wesermarsch betreute im November 3289 Bedarfsgemeinschaften. Im Vergleich zum Vormonat sind das 8 Bedarfsgemeinschaften weniger. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 257 Bedarfsgemeinschaften mehr und somit 8,5 % mehr.

Entwicklungen nach Rechtskreisen in Brake und Nordenham

Brake

Die Arbeitslosigkeit ist von Oktober auf November um 53 auf 1.562 Personen gestiegen. Das waren 191 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im November 5,8 %; vor einem Jahr belief sie sich auf 5,1 %. Dabei meldeten sich 324 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 6 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 265 Personen ihre Arbeitslosigkeit (36). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 3.418 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 430 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 3.191 Abmeldungen von Arbeitslosen (46).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im November um 53 Stellen auf 658 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 70 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im November 119 neue Arbeitsstellen, 11 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 1.178 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 59.

Die Arbeitslosigkeit ist im Rechtskreis SGB III von Oktober auf November um 34 auf 538 Personen gestiegen. Das waren 49 Arbeitslose mehr als im Vorjahresmonat. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im November 2,0 %; vor einem Jahr belief sie sich auf 1,8 %.

Dabei meldeten sich 156 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 16 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 113 Personen ihre Arbeitslosigkeit (26). Seit Beginn des Jahres gab es 1.632 Arbeitslosmeldungen, die Veränderung zum Vorjahreszeitraum ist nur gering (+8); dem stehen 1.536 Abmeldungen von Arbeitslosen gegenüber (111). 

Die Arbeitslosigkeit ist im Rechtskreis SGB II von Oktober auf November um 19 auf 1.024 Personen gestiegen. Das waren 142 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im November 3,8 %; vor einem Jahr belief sie sich auf 3,3 %.

Dabei meldeten sich 168 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 22 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 152 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 10 weniger als vor einem Jahr. Seit Beginn des Jahres gab es 1.786 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 422 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem stehen 1.655 Abmeldungen von Arbeitslosen gegenüber (+65).

Nordenham

Die Arbeitslosigkeit ist von Oktober auf November um 30 auf 1.650 Personen gestiegen. Das waren 335 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im November 7,9 %; vor einem Jahr belief sie sich auf 6,3 %. Dabei meldeten sich 245 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 38 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 216 Personen ihre Arbeitslosigkeit (18). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 2.898 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 393 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 2.620 Abmeldungen von Arbeitslosen (169).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im November geringfügig gesunken, und zwar um 1 auf 391; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 79 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im November 49 neue Arbeitsstellen, 8 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 835 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 168.

Die Arbeitslosigkeit ist im Rechtskreis SGB III von Oktober auf November um 42 auf 536 Personen gestiegen. Das waren 139 Arbeitslose mehr als im Vorjahresmonat. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im November 2,6 %; vor einem Jahr belief sie sich auf 1,9 %.

Dabei meldeten sich 137 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 43 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 94 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+12). Seit Beginn des Jahres gab es 1.273 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 68 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem stehen 1.105 Abmeldungen von Arbeitslosen gegenüber (155).

Die Arbeitslosigkeit hat sich im Rechtskreis SGB II von Oktober auf November um 12 auf 1.114 Personen verringert. Das waren 196 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im November 5,3 %; vor einem Jahr belief sie sich auf 4,4 %.

Dabei meldeten sich 108 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 5 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 122 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 30 weniger als vor einem Jahr. Seit Beginn des Jahres gab es 1.625 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 325 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem stehen 1.515 Abmeldungen von Arbeitslosen gegenüber (14).

Entwicklung des Bestandes an Arbeitslosen nach Rechtskreisen

Bild: Entwicklung des Bestandes an Arbeitslosen nach Rechtskreisen
Entwicklung des Bestandes an Arbeitslosen nach Rechtskreisen

Sonja Weiß, Agentur für Arbeit, Geschäftsstellenleiterin Brake, Nordenham

Eike Bohlmann, Geschäftsführer Jobcenter Wesermarsch