Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit

Arbeitslosenquote in der Wesermarsch weiterhin bei 5,5 % – Agentur für Arbeit rät: Jetzt nach Ausbildungsstellen schauen!

Ausgabejahr 2022
Datum 01.06.2022
Arbeitslosenzahl2.645Arbeitslosenquote (Vorjahr):5,5 % (6,4 %)
Veränd./Vormonat:−17 (−0,6 %)Stellenzugang (Veränd./Vorjahr)155 (−39,9 %)
Veränd./Vorjahr:−456 (−14,7 %)Stellenbestand (Veränd./Vorjahr)869 (−5,0 %)

„Im Monat Mai bleibt die Arbeitslosenquote in der Wesermarsch bei 5,5 %. Typisch für das Frühjahr ist, dass in saisonabhängigen Berufen verstärkt eingestellt wird. Durch die gute Nachfrage haben auch Helfer mittlerweile etwas bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, wenngleich in erster Linie Fachkräfte gesucht werden.“

Sonja Weiß, Geschäftsstellenleiterin Brake und Nordenham bietet an: „Wir können den Betrieben helfen, Hilfskräfte weiter zu qualifizieren und sie fit zu machen für höhere Anforderungen. Die Arbeitsagentur unterstützt die Menschen mit der Beratung, Qualifizierungsangeboten und Coaching. Die individuellen Möglichkeiten zu Förderungen der beruflichen Weiterbildung helfen aus der Erwerbslosigkeit oder geben Unterstützung in der beruflichen Neuorientierung.“

Arbeitslosigkeit

Im Mai waren 2.645 Frauen und Männer in der Wesermarsch arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahr sind dies 456 Personen bzw. 14,7 % weniger.

In der Wesermarsch haben im Monat Mai 822 Frauen und Männer Arbeitslosengeld I erhalten. Das sind 22 weniger (−2,6 %) als im Vormonat und 66 weniger oder −7,4 % als im Mai 2021.

Arbeitskräftenachfrage

Im Mai waren 869 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber April ist das ein Rückgang von 46 oder 5 %.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 152 Stellen mehr (+21 %). Arbeitgeber meldeten im Mai 155 neue Arbeitsstellen, das waren 34 oder 18 % weniger als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 1.009 Stellen eingegangen, das ist ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 288 oder 40 %. Zudem wurden im Mai 196 Arbeitsstellen abgemeldet, 63 oder 47 % mehr als im Vorjahr.

Von Januar bis Mai gab es insgesamt 861 Stellenabgänge, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 200 oder 30 %.

Zugang und Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen

Bild: Zugang und Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen

Arbeitsstellen

Seit Anfang Mai gehen vermehrt Stellen für den Bereich Gastronomie, Hotellerie und aus den Veranstaltungsbereich ein. Es besteht weiterhin eine hohe Nachfrage in den Bereichen Küche, Service und Zimmerreinigung. In diesen Bereichen müssen vorab keine Fachkenntnisse vorhanden sein, eine Einstellung auf Helfer-Basis kann zunächst ebenfalls erfolgen. Die Tourismusbranche verzeichnet in dieser Saison ebenfalls eine Entspannung der Lage und es ist eine erhöhte Nachfrage auch an Auslandsreisen festzumachen.

Lieferengpässe, hohe Materialkosten und Ölpreise sowie ausfallende Nachfrage in manchen Bereichen haben weiterhin Bestand und beschäftigen den Arbeitsmarkt. Aber auch die steigenden Energiepreise sind in Produktionsunternehmen ein großes Thema. Daraus resultiert, dass bereits einige Firmen Mitarbeitende entlassen mussten um ihre Unternehmen Kostendeckend führen zu können.

Ausbildungsmarkt

Seit Oktober 2021 wird gezählt: Bis zum Mai haben die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Oldenburg-Wilhelmshaven 5.297 freie Ausbildungsstellen gemeldet, gegenüber dem Vorjahr sind das 461 bzw. 9,5 % mehr. Davon sind noch 3.027 Stellen zu besetzen.

4.420 junge Leute haben sich bislang bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur als Bewerber für den Ausbildungsstart im Sommer/Herbst registrieren lassen, 308 Personen oder 6,5 % weniger als im Vorjahr. 2.239 von ihnen sind noch auf Ausbildungsstellensuche.

Die Sommerferien kommen in großen Schritten näher und die Ausbildungsplätze werden nach und nach als erfolgreich vermittelt gemeldet. Dennoch gibt es auch in diesem Jahr in einigen Branchen noch unbesetzte Ausbildungsstellen bei denen aktuell verstärkt nach geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern gesucht wird. Hier erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit dem Bereich der Berufsberatung um für alle Bewerberinnen und Bewerber eine geeignete Ausbildungsstelle zu finden.

„In fast allen Ausbildungsberufen gibt es noch freie Ausbildungsplatzstellen. Jetzt heißt es: Ausbildungssuche angehen!“, rät Sonja Weiß. „Unsere Berufsberatung steht dafür persönlich, per Videotelefonie oder telefonisch für Beratungsgespräche zur Verfügung. Viele Informationen findet man außerdem auch online.“

Die Bundesagentur für Arbeit bietet für die Suche zahlreiche Online-Angebote inklusive dem Selbsterkundungstool „Check U“.

Unter dem #Ausbildungsklarmachen vereint sie außerdem viele Angebote und Informationsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und Eltern.

Eine Terminvereinbarung kann genau dort online erfolgen oder telefonisch über die Servicehotline unter 0800 4 5555 00. Wichtig: den Wunsch „Termin bei der Berufsberatung“ ausdrücklich benennen.

Ihre offenen Ausbildungsstellen können Arbeitgeber unter der kostenlosen Rufnummer 0800 4 5555 20 beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern melden.

Bild: Gemeldete Bewerber/Arbeitsstellen Seit Beginn des Berichtsjahres gemeldete Bewerber für Berufsausbildungsstellen und gemeldete Berufsausbildungsstellen

Arbeitsmarkt im Kontext Flucht und Migration (Ukraine)

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine führt auch hierzulande zu Veränderungen an vielen Stellen.

Wichtig für die geflüchteten Menschen aus der Ukraine ist, dass sie ab dem 1. Juni von den Jobcentern betreut werden. Sie wechseln vom Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) in die Grundsicherung (SGB II).

Der Wechsel ukrainischer Geflüchteter aus dem Asylbewerberleistungsgesetz in das SGB II ist möglich, nachdem die zuständigen Ausländerbehörden einen Aufenthaltstitel (nach § 24 Abs. 1 AufenthG) erteilt oder eine Fiktionsbescheinigung (nach § 81 Abs. 5 i.V.m. Abs. 3 AufenthG) ausgestellt haben. Die Bearbeitungsdauer dieser Verwaltungsakte ist regional höchst unterschiedlich. Momentan sind bereits etwa 44.000 ukrainische Geflüchtete bundesweit in den Jobcentern in gemeinsamer Einrichtung registriert. Diese Angaben sind noch mit Unsicherheiten versehen, in einiger Zeit sollten wir eine verlässlichere Datenbasis über statistische Daten haben. Aufgrund der verfügbaren Datenbasis gehen wir davon aus, dass etwa 60 % der nach Deutschland eingereisten ukrainischen Geflüchteten als potenzielle erwerbsfähige Leistungsberechtigte in Frage kommen können.

Geldleistungen

Das Jobcenter Wesermarsch betreute im Mai 2952 Bedarfsgemeinschaften. Im Vergleich zum Vormonat sind das 2 Bedarfsgemeinschaften weniger. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 337 Bedarfsgemeinschaften weniger und somit 10,3 % weniger.

In den Bedarfsgemeinschaften gab es 3930 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, 7 erwerbsfähige Leistungsberechtigte weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 479 Personen und somit 10,9 % weniger.

Entwicklungen nach Rechtskreisen in Brake und Nordenham

Brake

Die Arbeitslosigkeit hat sich von April auf Mai geringfügig um 2 auf 1.247 Personen verringert. Das waren 293 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Mai 4,6 %; vor einem Jahr belief sie sich auf 5,7 %. Dabei meldeten sich 267 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 12 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 270 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–18). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 1.343 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 45 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 1.426 Abmeldungen von Arbeitslosen (+59).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Mai um 8 Stellen auf 543 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 45 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Mai 87 neue Arbeitsstellen, 56 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 544 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 44.

Die Arbeitslosigkeit ist im Rechtskreis SGB III von April auf Mai um 6 auf 467 Personen gestiegen. Das waren 58 Arbeitslose weniger als im Vorjahresmonat. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Mai 1,7 %; vor einem Jahr belief sie sich auf 1,9 %.

Dabei meldeten sich 139 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 10 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 134 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–5). Seit Beginn des Jahres gab es 710 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 35 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem stehen 720 Abmeldungen von Arbeitslosen gegenüber (–46).

Die Arbeitslosigkeit hat sich im Rechtskreis SGB II von April auf Mai um 8 auf 780 Personen verringert. Das waren 235 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Mai 2,9 %; vor einem Jahr belief sie sich auf 3,7 %.

Dabei meldeten sich 128 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 2 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 136 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 13 weniger als vor einem Jahr. Seit Beginn des Jahres gab es 633 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 80 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem stehen 706 Abmeldungen von Arbeitslosen gegenüber (+105). 

Nordenham

Die Arbeitslosigkeit hat sich von April auf Mai um 15 auf 1.398 Personen verringert. Das waren 163 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Mai 6,7 %; vor einem Jahr belief sie sich auf 7,4 %. Dabei meldeten sich 186 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 34 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 213 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–32). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 1.211 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 52 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 1.177 Abmeldungen von Arbeitslosen (–13).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Mai um 38 Stellen auf 326 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 107 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Mai 68 neue Arbeitsstellen, 22 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 465 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 244.

Die Arbeitslosigkeit hat sich im Rechtskreis SGB III von April auf Mai um 7 auf 458 Personen verringert. Das waren 44 Arbeitslose weniger als im Vorjahresmonat. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Mai 2,2 %; vor einem Jahr belief sie sich auf 2,4 %.

Dabei meldeten sich 85 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 33 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 92 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–28). Seit Beginn des Jahres gab es 600 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 26 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem stehen 531 Abmeldungen von Arbeitslosen gegenüber (–80).

Die Arbeitslosigkeit hat sich im Rechtskreis SGB II von April auf Mai um 8 auf 940 Personen verringert. Das waren 119 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Mai 4,5 %; vor einem Jahr belief sie sich auf 5,0 %.

Dabei meldeten sich 101 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 1 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 121 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 4 weniger als vor einem Jahr. Seit Beginn des Jahres gab es 611 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 78 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem stehen 646 Abmeldungen von Arbeitslosen gegenüber (+67).

Sonja Weiß, Agentur für Arbeit, Geschäftsstellenleiterin Brake, Nordenham

Eike Bohlmann, Geschäftsführer Jobcenter Wesermarsch