Jahresbeginn bringt kaum Erleichterung für den Arbeitsmarkt

Die Pandemie hat weiter Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt – Der Stellenbestand ist im Gesamtvergleich zum Vormonat ein wenig angestiegen

Ausgabejahr 2022
Datum 01.02.2022
Arbeitslosenzahl:                       2876 Arbeitslosenquote (Vorjahr):     6,0% (6,8%)
Veränd./Vormonat:        +165 (+6,1%) Stellenzugang (Veränd./Vorjahr)          239 (+104,3%)
Veränd./Vorjahr:       –391 (–12,0%) Stellenbestand (Veränd./Vorjahr)           819 (+27,4%)

„Die Arbeitslosigkeit ist in der Wesermarsch im Januar wie erwartet angestiegen“, sagt Sonja Weiß, Geschäftsstellenleiterin Brake, Nordenham.

„Die Ursachen sind saisonbedingt, nämlich Kündigungen in witterungsabhängigen Berufen, zum Jahresende auslaufende Arbeitsverträge und der Abschluss der dreieinhalbjährigen Ausbildungen. Aber auch die Virusvariante Omikron spielt hier eine bedeutende Rolle.

Insgesamt werden Helfer, aber auch Fachkräfte gesucht. Die Arbeitsagentur bietet Unterstützungsmaßnahmen für Arbeitslose, so etwa Bewerbungstraining und auch Weiterbildungen/Qualifizierungen an. „Etliche Unternehmen öffnen sich für Bewerberinnen und Bewerber, die noch nicht die gewünschte Qualifikation haben, aber Potenzial besitzen und bereit sind, hinzuzulernen. Wir unterstützen sie mit Förderung während der Einarbeitung, mit Beratung und Qualifizierung.“

Arbeitslosigkeit

Im Januar waren 2876 Frauen und Männer in der Wesermarsch arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahr sind dies 391 Personen bzw. 12 Prozent weniger. Die Arbeitslosenquote für Januar 2022 beträgt 6,0 Prozent, im Dezember lag die Arbeitslosenquote bei 5,6 Prozent und im Januar 2021 lag der Wert bei 6,8 Prozent.

Arbeitskräftenachfrage

Im Januar waren 819 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber Dezember ist das ein Plus von 43 oder 6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 176 Stellen mehr (+27 Prozent). Arbeitgeber meldeten im Januar 239 neue Arbeitsstellen, das waren 122 oder 104 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Zudem wurden im Januar 196 Arbeitsstellen abgemeldet, 72 oder 58 Prozent mehr als im Vorjahr.

Zugang und Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen

Zugang und Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen

Arbeitsstellen

Der Jahresbeginn startet mit anhaltenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie und zusätzliche Lieferengpässe von z.B. Holz, Baumaterial, Chips für Handy oder Autos erschweren die Arbeit in der Industrie.

Der Stellenbestand ist im Gesamtvergleich zum Januar 2021 ein wenig angestiegen, was vermehrt aus dem Gesundheitswesen und der Überlassung und Vermittlung von Arbeitskräften auszumachen ist.

Das Gesundheitswesen umtreibt aktuell die anstehende Impfpflicht, welche ab dem 16. März in Kraft treten wird. Zu diesem Thema erreichen den gemeinsamen Arbeitgeberservice Fragen zur Umsetzung und neue Stellengsuche, welche mit Fachpersonal nur schwierig nachbesetzt werden können.

Des Weiteren erhöhen sich Anfragen und Antragseingänge zum Thema Beschäftigtenförderung.

Ausbildungsmarkt

Das Einwerben von Ausbildungsstellen für das Jahr 2022 ist erfolgt und die ersten Vermittlungen konnten erzielt werden.

Einige Unternehmen warten derzeit noch ab und entscheiden erst in den kommenden Wochen über die Einstellung von neuen Auszubildenden. 

Im Jahr 2022 findet die „Woche der Ausbildung“ der Bundesagentur für Arbeit im Zeitraum vom 14.03. bis 18.03.2022 statt. In dieser Woche ist es das Ziel mit gesonderten Projekten die Aufmerksamkeit in besonderer Weise auf das Thema duale Ausbildung und insbesondere auf den Ausbildungsbeginn im Jahr 2022 lenken.

Die Berichterstattung für das neue Berichtsjahr beginnt Ende März 2022.

Weitere 282 Unternehmen zeigen Kurzarbeit an

Kurzarbeit ist weiter ein großes Thema: Im Januar 2022 wurden für weitere 3.592 Arbeitsnehmerinnen und Arbeitsnehmer nach vorläufig geprüften Anzeigen eine Kurzarbeit angezeigt.

Von April 2021 bis Januar 2022 gab es insgesamt 1.206 Anzeigen von Betrieben für 15.671 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Im selben Zeitraum vor einem Jahr (April 2020 bis Januar 2021) waren es noch 10.270 Anzeigen für 139.604 Menschen.

Die Zahl der Anzeigen über Kurzarbeit hatte ihren Höchststand im März und April 2020.

Von April 2021 bis Januar 2022 gab es in der Wesermarsch 127 Anzeigen von Betrieben für 2493 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Die Anzeigen stellen Unternehmen häufig vorsorglich und für mehrere Monate, um im laufenden Geschäftsbetrieb flexibel agieren zu können. Erst mit einer Zeitverzögerung lässt sich sagen, wie viele Beschäftigte am Ende tatsächlich in Kurzarbeit waren. Dabei gehen einerseits erstmals Anzeigen von Betrieben ein, die bislang noch keine Kurzarbeit angezeigt hatten. Andererseits können Betriebe erneut betroffen sein: Musste seit einer ersten Anzeige Kurzarbeit für mindestens 3 Monate nicht umgesetzt werden, bedarf es einer erneuten Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit.

Geldleistungen

Die Anzeigen stellen Unternehmen häufig vorsorglich und für mehrere Monate, um im laufenden Geschäftsbetrieb flexibel agieren zu können. Erst mit einer Zeitverzögerung lässt sich sagen, wie viele Beschäftigte am Ende tatsächlich in Kurzarbeit waren. Dabei gehen einerseits erstmals Anzeigen von Betrieben ein, die bislang noch keine Kurzarbeit angezeigt hatten. Andererseits können Betriebe erneut betroffen sein: Musste seit einer ersten Anzeige Kurzarbeit für mindestens 3 Monate nicht umgesetzt werden, bedarf es einer erneuten Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit.

In der Wesermarsch haben im Monat Januar 818 Frauen und Männer Arbeitslosengeld I erhalten. Das sind 25 mehr (+3,2 Prozent) als im Vormonat und 299 weniger oder -26,8 Prozent als im Januar 2021.

Das Jobcenter Wesermarsch betreute im Januar 3.045 Bedarfsgemeinschaften. Im Vergleich zum Vormonat sind das 25 Bedarfsgemeinschaften mehr. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 194 Bedarfsgemeinschaften weniger und somit 6,0 Prozent weniger.

In den Bearfsgemeinschaften gab es 4023 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, 33 erwerbsfähige Leistungsberechtigte weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 291 Personen und somit 6,7 Prozent weniger.

Entwicklungen nach Rechtskreisen in Brake und Nordenham

Brake

Die Arbeitslosigkeit ist von Dezember auf Januar um 32 auf 1.375 Personen gestiegen. Das waren 269 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Januar 5,1%; vor einem Jahr belief sie sich auf 6,1%. Dabei meldeten sich 291 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 19 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 258 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+21).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Januar um 18 Stellen auf 515 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 75 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Januar 155 neue Arbeitsstellen, 81 mehr als vor einem Jahr.

Die Arbeitslosigkeit ist im Rechtskreis SGB III von Dezember auf Januar um 31 auf 536 Personen gestiegen. Das waren 138 Arbeitslose weniger als im Vorjahresmonat. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Januar 2,0%; vor einem Jahr belief sie sich auf 2,5%.

Dabei meldeten sich 159 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 13 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 127 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–1).

Die Arbeitslosigkeit ist im Rechtskreis SGB II von Dezember auf Januar geringfügig um 1 auf 839 Personen gestiegen. Das waren 131 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Januar 3,1%; vor einem Jahr belief sie sich auf 3,6%.

Dabei meldeten sich 132 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 32 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 131 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 22 mehr als vor einem Jahr.

Nordenham

Die Arbeitslosigkeit ist von Dezember auf Januar um 133 auf 1.501 Personen gestiegen. Das waren 122 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Januar 7,1%; vor einem Jahr belief sie sich auf 7,7%. Dabei meldeten sich 350 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 103 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 218 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+11).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Januar um 25 Stellen auf 304 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 101 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Januar 84 neue Arbeitsstellen, 41 mehr als vor einem Jahr.

Die Arbeitslosigkeit ist im Rechtskreis SGB III von Dezember auf Januar um 103 auf 525 Personen gestiegen. Das waren 65 Arbeitslose weniger als im Vorjahresmonat. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Januar 2,5%; vor einem Jahr belief sie sich auf 2,8%.

Dabei meldeten sich 210 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 67 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 102 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–10).

Die Arbeitslosigkeit ist im Rechtskreis SGB II von Dezember auf Januar um 30 auf 976 Personen gestiegen. Das waren 57 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Januar 4,6%; vor einem Jahr belief sie sich auf 4,9%.

Dabei meldeten sich 140 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 36 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 116 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 21 mehr als vor einem Jahr.

Sonja Weiß, Agentur für Arbeit, Geschäftsstellenleiterin Brake, Nordenham

Eike Bohlmann, Geschäftsführer Jobcenter Wesermarsch