Arbeitsmarkt nicht so trübe wie das Wetter

Saisonaler Anstieg der Arbeitslosigkeit – Weiterhin hoher Bestand an gemeldeten Stellen



Ausgabejahr 2019
Datum 30.01.2020

   

Arbeitslosenzahl:3.022
Veränderung gegenüber Vormonat:+ 195 bzw. + 6,9 % 
Veränderung gegenüber Vorjahresmonat:+ 21 bzw. + 0,7 %
Arbeitslosenquote (Vorjahreswert):6,3 % (6,3 %) 

Die Zahl der Arbeitslosen im Bereich der Wesermarsch ist von Dezember auf Januar um 6,9 Prozent oder 195 Personen höher ausgefallen. 3.022 Frauen und Männer sind dort arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen um 0,7 Prozent oder 21 Personen höher.

Die Arbeitslosenquote, berechnet auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen, beträgt im Januar 6,3 Prozent, im Vorjahr waren es ebenfalls 6,3 Prozent.

Der leichte Anstieg der Arbeitslosenzahlen ist jahreszeitlich/saisonal bedingt und durch mehrere Faktoren beeinflusst: Ende der befristeten Verträge zum Jahresende, Kündigungen aufgrund der Wetterlage in den Außenberufen z.B. Gartenbau, Bauwirtschaft, Tourismus …

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III/Arbeitslosengeld I) ist die Zahl der Arbeitslosen von Dezember auf Januar um 162 auf 1.096 Personen (+17,3%) gestiegen. Gegenüber dem Vorjahresmonat nahm sie um 120 bzw. 12,3% zu. Die anteilige SGBIII-Arbeitslosenquote lag bei 2,3% (VJ 2,0%).

Bei den für die steuerfinanzierte Grundsicherung verantwortlichen Jobcenter (Sozialgesetzbuch II/Arbeitslosengeld II) ist die Zahl der Arbeitslosen von Dezember auf Januar um 33 bzw. 1,7% auf 1.926 Personen gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr nahm hier die Arbeitslosigkeit um –4,9% bzw. –99 Personen ab. Die anteilige SGBII-Arbeitslosenquote betrug 4,0% (VJ 4,2%).

Entwicklung nach Personengruppen

Nach Personengruppen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit recht unterschiedlich. Bei allen Personengruppen gab es Steigerungen gegenüber dem Vormonat.

Bei Frauen ist die Arbeitslosigkeit um 4,2% gestiegen (VJM –2,1%) bei Männern stieg sie um 9,3% zum Vormonat und gegenüber dem VJM um 3,1%.

Somit ergibt sich eine Verteilung von 54,6% Männer und 45,4% Frauen am Arbeitslosenbestand.

Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen stieg im Vergleich zum Vormonat um +1,0%, sank aber um –176 Personen (–14%) zum VJM,

Bei der Interpretation der Daten ist zu berücksichtigen, dass Mehrfachzählungen möglich sind, da ein Arbeitsloser in der Regel mehreren der hier abgebildeten Personengruppen angehört. Somit kann die individuelle Situation von Arbeitslosen von der Entwicklung der jeweiligen Personengruppe abweichen.

Arbeitslosigkeit von Geflüchteten

Im Januar waren in der Wesermarsch 196 (181 Vormonat) Geflüchtete beim Jobcenter bzw. der Arbeitsagentur arbeitslos gemeldet. Das sind 6,5 Prozent (6,4 VM) aller Arbeitslosen in der gesamten WSM.

Weitere 194 (197 VM) Personen werden als arbeitssuchend geführt: Sie befanden sich in Integrationskursen, Qualifizierungsmaßnahmen oder waren erwerbstätig und suchten zugleich eine Stelle.

Zum 30. Juni 2016 lag erstmals eine Statistik vor, die die Gruppe der geflüchteten Frauen und Männer ausweist. In der neuen Kategorie „Personen im Kontext von Fluchtmigration“ werden sowohl diejenigen Geflüchteten erfasst, die Asylanträge gestellt haben als auch die, die bereits als Asylbewerber anerkannt sind. Ferner werden auch die Personen mit einer Duldung in dieser Kategorie erfasst sowie Kontingentflüchtlinge. Diese müssen das Asylverfahren nicht durchlaufen und erhalten eine befristete Aufenthaltserlaubnis. Bis Mai 2016 sind die Daten für die Arbeitslosen und Arbeitssuchenden aus den acht zugangsstärksten außereuropäischen Ländern herangezogen worden.

Arbeitskräftenachfrage

Offene Stellen in der Wesermarsch

Im Januar waren 801 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber Dezember ist dies ein Plus von 9 oder 1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 28 Stellen mehr (+4 Prozent). Arbeitgeber meldeten im Januar 154 neue Arbeitsstellen, das waren 9 oder 6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Zudem wurden im Januar 149 Arbeitsstellen abgemeldet, 40 oder 37 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die größte Nachfrage mit aktuell 235 Stellen (243VM) gibt es in der Produktion und Fertigung. Der gemeldete Bedarf im Bereich Verkehr und Logistik ist mit 148 Stellen (VM132) weiter steigend. In den Branchen Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung gab es im Vormonatsvergleich einen Stellenzugang von 6 Stellen auf 159 Stellen. Der Bestand an Stellen für Berufe in Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik ist um 1 Stelle leicht angestiegen und liegt trotz Winter bei 86 Stellen (85 VM).

Entwicklungen in Brake und Nordenham

Brake

Die Arbeitslosigkeit ist von Dezember auf Januar um 110 auf 1.545 Personen gestiegen. Das waren 8 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Januar   5,8%; sie war damit genauso hoch wie im Vorjahresmonat. Dabei meldeten sich 382 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 2 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 274 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–27).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Januar um 7 Stellen auf 562 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 14 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Januar 94 neue Arbeitsstellen, 19 weniger als vor einem Jahr.

Nordenham

Die Arbeitslosigkeit ist von Dezember auf Januar um 85 auf 1.477 Personen gestiegen. Das waren 13 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Januar 7,0%; sie war damit genauso hoch wie im Vorjahresmonat. Dabei meldeten sich 285 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 4 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 199 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–23).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Januar um 16 Stellen auf 239 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 14 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Januar 60 neue Arbeitsstellen, 10 mehr als vor einem Jahr.