8 Jahre ohne Job

Das Teilhabechancengesetz - eine Chance für Betroffene   

Die Auswirkungen der Pandemie macht Menschen, die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind, nun sichtbarer. So ist auch im Jobcenter Wartburgkreis die Anzahl der Langzeitarbeitslosen innerhalb von 2 Jahren um 30 Prozent gestiegen und liegt nun bei 994.  

Ferry Manske aus Bad Salzungen gehörte zu den besonders Betroffenen: er war 8 Jahre arbeitslos und später auch noch obdachlos, ohne festen Wohnsitz, wie es in der Behördensprache heißt.

Das 2019 neu eingeführte Teilhabechancengesetz zur Bekämpfung von Langzeitarbeitsarbeitslosigkeit bietet Perspektiven. Unternehmen können Zuschüsse erhalten, wenn sie Menschen beschäftigen, die schon sehr lange arbeitslos gemeldet sind.

Die Firma GSP Lüftungstechnik aus Barchfeld-Immelborn stellte den heute 56-jährigen ein und das Jobcenter Wartburgkreis übernahm die Finanzierung. So gelang Manske der Absprung in ein neues Leben mit einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung und dadurch endlich auch wieder mit einem Dach über dem Kopf.

„Ein echter Hauptgewinn und das in meinem Alter,“ so Manske. Inzwischen hat der ehemals Langzeitarbeitslose einen unbefristeten Arbeitsvertrag erhalten.

Sven Gräf, Geschäftsführer der GSP Lüftungstechnik: „Klar, die Förderung ist für Unternehmen sehr attraktiv. Doch Menschen, die vorher extrem lange arbeitslos waren, benötigen nahezu eine 1 zu 1- Betreuung, eine langsame und geduldige Einarbeitung, Qualifizierung von der Pieke auf. Häufig fehlt es den Betroffenen an einem regelmäßigen Tagesablauf, erst recht, wenn auch noch die eigene Bleibe verloren gegangen ist.“.   

Susanne Zenkert, Geschäftsführerin des Jobcenter Wartburgkreis, zieht ein positives Resümee: „Die Hürden einer Förderung aus dem Teilhabechancengesetz sind hoch. Eine der Aufgaben der Jobcenter ist es, besonders Betroffene bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt zu unterstützen. Das haben wir gemeinsam mit Ferry Manske und der Fa. GSP Lüftungstechnik geschafft!“.