Mit Engagement bei der Arbeit und dabei immer besser die deutsche Sprache lernen (Lesezeit ca. 2:00 Min.)

Im Autohaus der Firma "auto-günstiger GmbH" in Friedland kümmert sich ein kleines Team um die Wünsche der Kundschaft – egal welche Marke, ob Kauf oder Reparatur.

Als neues Firmensegment dazugekommen ist jetzt auch die Fahrzeugaufbereitung.

Lars Wassenaar leitet das Unternehmen. Die Fahrzeugaufbereitung hat er bislang eingekauft und an einen Partner vergeben. "Der ist mir vor Kurzem weggebrochen, und so haben wir diese Aufgabe neu in unseren Angebotskatalog aufgenommen", sagt er im Gespräch mit Thomas Elsner, dem Pressesprecher des Jobcenters Mecklenburgische Seenplatte-Süd.

Seit dem 1. März wird Ruslan Davydenko in diesem Bereich eingearbeitet. Ruslan kam im September 2022 mit seiner jungen Familie auf Grund des Krieges aus der Ostukraine nach Deutschland. Zu Hause hat er eine Ausbildung als Buchhalter absolviert, aber im Anschluss als Helfer im Hochbau gearbeitet. Es schloss sich ein 5-jähriges Studium an, und danach war er bis zur Flucht im Polizeidienst tätig.

In Deutschland haben seine Frau und er einen 10-monatigen Sprach- und Integrationskurs besucht. Danach wurde er vom Jobcenter Mecklenburgische Seenplatte-Süd betreut. Über den gemeinsamen Arbeitgeber-service von Agentur für Arbeit und den Jobcentern des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte wurde der Kontakt zu Herrn Wassenaar und seiner Firma hergestellt. Ruslan bekam die Chance zu einem Vorstellungstermin und einer 2-wöchigen Arbeitserprobung im Unternehmen. "Danach war klar, dass er gut in unsere kleine Familie passt. Alles andere kann man lernen", sagt Lars Wassenaar. Dass Ruslan aus dem Ausland kommt, stört ihn überhaupt nicht. Vorurteile und Berührungsängste kennt Lars Wassenaar nicht. Wichtig ist, dass die Chemie untereinander stimmt und die Zusammenarbeit klappt. Das war nach den 2 Wochen "Testarbeit" klar.

 Zum 1. März erhielt Ruslan seinen Arbeitsvertrag. Das Arbeitsverhältnis wird zudem vom Jobcenter mit einem Eingliederungszuschuss gefördert. Denn zu lernen gibt es noch viel.

Um ein Fahrzeug aufzubereiten gibt es jede Menge Kniffe, Tricks und Pflegemittel. Ruslan muss die Anwendung und Wirkung verschiedener Chemikalien für die Aufbereitung des Lackes und des Innenraumes kennenlernen und natürlich ausprobieren und üben, üben, üben…

So lernt er an Altteilen, wie die Mittel wirken, um später einschätzen zu können, was an den Kundenfahrzeugen einzusetzen ist, denn die Kundschaft erwartet ein optimales Ergebnis.

Zum Zeitpunkt des Gespräches arbeitete er gerade an einem 12 Jahre alten roten Kleinwagen. Die 12 Jahre sah man diesem Fahrzeug längst nicht mehr an.

Foto: Jobcenter

Lars Wassenaar ist bislang mit seinem neuen Mitarbeiter zufrieden und verrät, dass er zum September erstmals eine Auszubildende einstellen wird und seine "Familie" – wie er sie nennt – nochmal um einen Kopf vergrößert.

Ruslan Davydenko macht die neue Aufgabe viel Freude. Er ist mit Engagement dabei und lernt bei der Arbeit immer besser die deutsche Sprache.