Pressemitteilung des Landkreises Lüchow-Dannenberg: Jugendamt ist deutlich besser aufgestellt

Landkreis Lüchow-Dannenberg (PM 234/2022)

Ausgabejahr 2022
Datum 16.09.2022

Geeignete Fachkräfte zu finden ist herausfordernd. Das gilt für die Wirtschaft genauso für das Jugendamt. Die Aufgaben im Fachdienst „Kinder, Jugend und Familie“ steigen stetig, dafür wird mehr Personal gebraucht. Susanne Altemeyer leitet den Fachdienst und blickt zuversichtlich in die Zukunft. „Ich bin sehr froh, dass wir so viele neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen konnten“, sagt sie lächelnd im Jugendhilfeausschuss.

Der Kreistag hatte bereits 2021, im Vorgriff auf den Stellenplan 2022 zugestimmt, mehr Personal in den Sozialen Diensten einzustellen. In diesem Jahr konnten zehn Stellen neu besetzt werden. Doch von der Stellenausschreibung bis zum ersten Arbeitstag vergehen oft Monate. Bei einem Arbeitsplatzwechsel sind Kündigungsfristen zu beachten oder auch ein Umzug. Die letzte der zehn Stellen wird im Dezember besetzt. „Mittlerweile sind wir personell deutlich besser aufgestellt.“

Mehr Fälle von Kindeswohlgefährdung

Doch die Personalsituation wird Susanne Altemeyer und die Kreisverwaltung weiter beschäftigen. Die Aufgaben im Jugendamt werden umfangreicher und aktuell werden auch mehr Fälle erwartet. Ein Blick in die Statistik macht dies deutlich: Die Fallzahlen sind von 463 im Juli 2020 auf 536 im Juni 2022 gestiegen. Vor zwei Jahren musste sich das Jugendamt etwa um 62 junge Menschen kümmern, die in Heimen oder betreuten Wohnformen lebten. Mittlerweile sind es 84.

Landesweit gibt es auch mehr Fälle von Kindeswohlgefährdung. 2021 gab es von den einzelnen Jugendämtern in Niedersachsen 17164 „Gefährdungseinschätzungen“, im Vergleich zum Vorjahr ist es ein Anstieg um 14,3 %, teilte das Landesamt für Statistik mit.

Präventionsarbeit könne dem entgegenwirken, erläutert die Jugendamtschefin in Lüchow-Dannenberg, aber in diesem Bereich gebe nicht genügend Therapieangebote für Kinder und Jugendliche, etwa bei Psychologen oder Psychiaterinnen.

Auch die Bestandsanalyse stationärer Kinder- und Jugendhilfen im Landkreis Lüchow-Dannenberg, (GOE, 2020) weist auf die Unterversorgung hin: Der Landkreis „befindet sich in einer unverschuldeten Strukturfalle. Der Landkreis ist zwar bei der Erteilung der Betriebserlaubnis für Angebote im Rahmen der stationären Kinder- und Jugendhilfe beteiligt“, aber der Landkreis hat keinen Einfluss auf die „Entscheidung der Kassenärztlichen Vereinigung bei der Vergabe der Anzahl der Kassensitze (z. B. im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie).“

Die Bestandsanalyse mit zahlreichen Handlungsempfehlungen sei mittlerweile zu einem wichtigen Instrument in der alltäglichen Arbeit des Jugendamtes geworden, antwortet Susanne Altemeyer auf Nachfragen aus dem Ausschuss.

Kindergartenplätze in Hitzacker

Und mehrere Ratsfrauen aus der Samtgemeinde Elbtalaue wollten Auskünfte zu fehlenden Kindergartenplätze in Hitzacker. Die Kreisverwaltung kennt die Situation, die Versorgungsquote im Elementarbereich der Kita liegt in Hitzacker bei 66 Prozent, im Durchschnitt liegt die Quote im Landkreis bei 85 Prozent. Geplant ist eine neue Einrichtung mit drei Kindergruppen. Dadurch stiege die Versorgungsquote im Bereich Hitzacker auf 89 Prozent.