Pressemitteilung des Landkreises Lüchow-Dannenberg:  Hilfe in der Energiekrise: für Arbeitssuchende und RentnerInnen, aber auch für Erwerbstätige

Landkreis Lüchow-Dannenberg (PM 239/2022)

Ausgabejahr 2022
Datum 26.09.2022

Frieren muss im kommenden Winter niemand. Das war die klare Botschaft von Hans-Herrmann Zetsche am Montagnachmittag in der Kreistagssitzung in Hitzacker. Im Auftrag des Netzbetreibers Avacon informierte er die Lüchow-Dannenberger Kreistagsmitglieder: „Die Versorgungssituation ist weiterhin stabil, wenn auch zunehmend angespannt.“ Man bereite sich bestmöglich auf eine mögliche Gasmangellage vor. Die Avacon sei in stetem Austausch mit der Landesregierung, den 700 Großkunden, davon 90 in Lüchow-Dannenberg, und mit den Kommunen. Das größere Problem als die eigentliche Versorgung seien jedoch die massiven Preissteigerungen für Gas und Strom. Seine erste und wichtigste Empfehlung lautete darum auch: „Sparen!“

„Jeder sollte sich jetzt Gedanken machen, wie und wo er Energie einsparen kann“, rät auch Lüchow-Dannenbergs Erster Kreisrat Simon Schermuly im Nachgang zur Kreistagssitzung mit Nachdruck. Wenn das nicht reicht, gäbe es weitere Unterstützungshilfen, die auf Antrag gewährt werden. „Wir wollen jeden ermutigen, sich Rat und wenn nötig auch finanzielle Unterstützung zu holen.“

Die Hilfen im Überblick:

 Wohngeld: hohe Wohnkosten abfedern

 Einkommensschwächere Haushalte haben unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf Wohngeld. Dies gilt nicht nur für Mieterinnen und Mieter, sondern auch für Eigentümer von Wohnraum. „Ob ein Anspruch besteht, kann man selbst mit dem Wohngeldrechner des Bundes checken“, erklärt Stephanie Ehrhardt, Leiterin des Fachdienst Soziales im Lüchower Kreishaus. Der Rechner ist auf den Internetseiten des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen zu finden: www.bmwsb.bund.de/wohngeldrechner.

 Aktuell beziehen in Deutschland rund 600.000 Haushalte in Deutschland Wohngeld. 40 Prozent sind Familien, insbesondere Alleinerziehende, 48 Prozent sind Rentnerinnen und Rentner. „In Lüchow-Dannenberg haben wir derzeit 370 Haushalte, die Wohngeld beziehen“, sagt Ehrhardt. „Und wir gehen davon aus, dass die Zahlen weiter deutlich steigen werden, zumal ab 2023 mit der geplanten Wohngeldreform.“ Mit dem neuen „Wohngeld Plus“ soll der Kreis der Antragsberechtigten dann von bundesweit derzeit rund 600.000 auf zwei Millionen Bürgerinnen und Bürger steigen. Eine dauerhafte Heizkostenkomponente soll die steigenden Energiekosten und eine Klimakomponente erstmals Kosten, etwa für energetische Gebäudesanierung abfedern.

 Wohngeld kann im Lüchower Kreishaus beantragt werden. Weitere Auskünfte gibt es auf der Website des Landkreises unter https://www.luechow-dannenberg.de/wohngeld und telefonisch unter 05841 / 120-218 oder-219 (Freitag von 8 bis 12 Uhr).

Heizkostenzuschuss I und II

 „Mit den sinkenden Temperaturen hat die Zahl der Anträge auf einen Heizkostenzuschuss deutlich zugenommen“, berichtet Ehrhardt. Seit dem Sommer haben bundesweit rund 2,1 Millionen Bezieher von Wohngeld einen ersten Heizkostenzuschuss erhalten. „In Lüchow-Dannenberg sind es rund 500 Haushalte, die davon profitieren“, sagt Stephanie Ehrhardt. Für die Heizperiode von September bis Dezember gäbe es jetzt die Möglichkeit eines weiteren Heizkostenzuschusses. „Mit diesem zweiten Zuschussangebot trägt die Bundesregierung den steigenden Preisen Rechnung“, so Ehrhardt. Auch die Antragstellung für den Heizkostenzuschuss läuft über die Wohngeldstelle im Kreishaus.

 Auch für Berufstätige: Zuschuss bei Gas-Nachzahlungen

Erhöhte Abschlagszahlungen und Nachzahlungen für Gas können auch Erwerbstätige in Not bringen. Wer davon betroffen ist, kann sich an das Jobcenter in Lüchow wenden. Das Jobcenter prüft den jeweiligen Einzelfall. Für einen Zuschuss bei Gas-Nachzahlung ist der Antrag auf Leistungen nach dem SGB II auszufüllen. Diesen gibt es im Internet unter www.jobcenter.digital oder im Jobcenter in der Seerauer Str. 37 in Lüchow.

RentnerInnen und erwerbsunfähige Menschen

 Für Rentnerinnen und Renter gelten ähnliche Vorgaben wie für Arbeitssuchende. Ein Antrag auf Unterstützung muss allerdings beim Landkreis gestellt werden.

Stromkosten

 Wenn die hohe Stromrechnung Sorgen bereitet, sollte mit dem Energieversorger Kontakt aufgenommen werden: „Die Energieunternehmen sind gehalten, gemeinsam mit dem Kunden individuelle Absprachen zu prüfen wie Ratenzahlungen, Stundungen oder die Reduzierung von Abschlagszahlungen“, erklärt Simon Schermuly. Auch Unterstützung bei der Energieberatung seien zu leisten.

Mit aller Energie: Sparen.

Energiespartipps für Privathaushalte wie für Unternehmen und weitere Informationen zu den Zusammenhängen der Energiekrise bietet das Land Niedersachsen unter www.niedersachsen.de/energiekrise.