Die Jugendberufsagentur startet

Der Arbeitseinstieg soll Jugendlichen in Zukunft erleichtert werden

Ausgabejahr 2022
Datum 16.12.2022

JBA Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Auftakt-Workshops zur Jugendberufsagentur LANDKREIS HELMSTEDT

Helmstedt. Wenn Jugendliche auf dem Weg in ein selbstständiges Leben Hilfe brauchen, dann hat das nicht nur einen Grund. Schulische, familiäre oder soziale Probleme greifen ineinander und bedingen sich gegenseitig, so beschreibt es der Landkreis in seiner Pressemitteilung. Die Agentur, das Jobcenter und das Jugendamt im Landkreis Helmstedt möchten deshalb die bestehende Kooperation jetzt in Form einer „Jugendberufsagentur“ vertiefen.

Gemeinsames Ziel aller drei Institutionen sei unter anderem, die Zahl der Jugendlichen ohne Schulabschluss zu verringern und mehr junge Menschen unter 25 Jahren in eine Ausbildung oder feste Anstellung zu bringen.

Zum Auftakt trafen sich Mitarbeitende aus allen drei Institutionen zu einem gemeinsamen Workshop. Das Treffen sei der Startschuss für eine noch engere Zusammenarbeit gewesen: „Wie können wir unsere jeweiligen Kompetenzen und Erfahrungen noch besser bündeln?“, fragte Carsten Sievers, Geschäftsführer operativ in der Arbeitsagentur, beim Auftakttreffen. „Die Jugendberufsagentur ist eine Chance, durch engeren Austausch einen Mehrwert für alle Beteiligten zu erreichen“, wird er zitiert.

Die Mitarbeitenden aller drei Institutionen bestätigten: Der größte Wunsch der Berufsberater, Ausbildungslotsen oder Sozialarbeiter sei es, ein Netzwerk und konkrete Ansprechpartner in den jeweils anderen Institutionen zu haben, um bei Fragen schnell und unbürokratisch Informationen zu erhalten und helfen zu können. „Die Bedingungen für Jugendliche im Landkreis Helmstedt sind eigentlich so gut wie lange nicht“, so Susanne Dirr, Bereichsleiterin im Jobcenter. „Es gibt viele offene Ausbildungsstellen, aber eben auch viele Hemmnisse für Jugendliche, sie zu besetzen. Deshalb ist die Kooperation in der Jugendberufsagentur so gut und sinnvoll.“

Danny Ilgauds, Jugendhilfeplaner beim Jugendamt des Landkreises, sagte, das Ziel sei, jungen Menschen ein eigenverantwortlich gestaltetes Leben zu ermöglichen. Der Berufseinstieg gehöre dazu.

Als erstes wurden regelmäßige gemeinsame Beratungsangebote durch Jobcenter, Arbeitsagentur und Jugendamt vereinbart. Die Institutionen wollen mehr im Landkreises präsent sein. red

Hintergrund-Fakten

  • Bundesweit gibt es rund 300 Jugendberufsagenturen
  • Die Idee: Institutionen in ihrem jeweiligen Rechtskreis gemeinsam bei der beruflichen Integration von jungen Menschen helfen
  • Seit Inkrafttreten des Sozialgesetzbuches II (SGB II) sind drei Sozialleistungsträger für die Betreuung und Beratung junger Menschen zuständig:
  1. Die Agentur für Arbeit
  2. Das Jobcenter
  3. Die jeweilige Kommune
  • Die Kernkompetenzen der Jugendhilfe sind die Jugendsozialarbeit und Hilfen zur Erziehung
  • Erste Anlaufstelle in der Berufsberatung ist die Agentur für Arbeit
  • Das Jobcenter hilft bei der beruflichen Integration junger Menschen aus Bedarfsgemeinschaften (Familien im Arbeitslosengeld-II-Bezug)
  • Durch Transparenz, Arbeitsteilung und Bündelung der Kompetenzen soll erreicht werden, dass jedem Jugendlichen fachgerechte Hilfe auf dem Weg in die Ausbildung oder das Erwerbsleben zukommt

(Quelle: Landkreis Helmstedt)